Addenstorfer Heide ... mit dem E-Bike rund um Bad Bevensen

Das Hügelgräberfeld in der Addenstorfer Heide

Das Hügelgräberfeld in der Addenstorfer Heide

Das Hügelgräberfeld in der Addenstorfer Heide

In der Lüneburger Heide sind tausende von Grabhügeln erhalten, Grablegen vergangener Generationen. Dazu gehört auch dieses Hügelgräberfeld mit noch 45 Hügeln, die in Wald und Heide auszumachen sind. Viele wurden durch die Kultivierung der umliegenden Äcker zerstört.

Wie alt sind die Gräber?

Die meisten Gräber werden der älteren Bronzezeit um 1500 v.Chr. zugeordnet. Meist wurde der Leichnam in Särgen aus Holz begraben. Mit einer Veränderung des Glaubens geht um 1000 v.Chr. die Einführung der Brandbestattung einher ("Urnenfelderkultur" der jüngeren Bronzezeit); in die bestehenden Hügelgräber wurden nun Urnen nachträglich eingesetzt.

Wie íst ein Hügelgrab aufgebaut?

1974/75 fanden archäologische Untersuchungen an Grabhügeln in der Addenstorfer Heide statt. Eine ganze Gräberfolge war im Grabhügel Nr. 24 nachzuweisen. Bestattung 1 war leicht in den Boden eingetieft, mit Heideplaggen überdeckt (Hügel 1) und mit einem Kranz von Steinen eingefasst (Steinkranz 2). Der Tote lag in einem hölzernen Sarg; im Sarg befanden sich auch Bronzegegenstände: ein Absatzbeil, eine Nadel, ein Dolch, ein Niet sowie ein kleines Tongefäß und vier Pfeilspitzen aus Feuerstein. Diese Funde deuten auf eine Männerbestattung hin.

Ein zweiter Baumsarg wurde später in den Hügel eingegraben und mit Steinen festgekeilt (Bestattung 2). Nach Erweiterung des Grabhügels (Hügel 2, Steinkranz 1) kamen sechs weitere Bestattungen hinzu, die Beinringe, Lanzenspitzen und sogar ein Bronzeschwert enthielten.

Zeitspuren - Wege zu archäologischen Denkmälern der Region Uelzen

Steinkreis
Steinkreis
Zeitspuren - Erklärung
Zeitspuren - Erklärung
Zeitspuren - Erklärung
Zeitspuren - Erklärung
Modell
Modell

Totenkult der Bronzezeit

Zum Totenbrauch der Bronzezeit gehörten auch die Gräber und Totenhäuser. Unser Modell im Maßstab 1:2, das Sie vor den Hügelgräbern in der Addenstorfer Heide finden, orientiert sich an Ausgrabungsbefunden bronzezeitlicher Siedlungen vom Bargroosterveld in den Niederlanden der Zeit um 1250 v. Chr. Der Grundriss des sog. "Kultgebäudes" ähnelt dem des Totenhauses von Eitzen stark. Es bestand in Orenthe aus Holzpfählen, deren Giebelenden vermutlich mit hornförmig geschnittenen Holzenden verziert waren. Die Hornenden erinnern an die Hornsymbole der Mittelmeerkulturen und der mitteleuropäischen Urnenfelderkultur in der Zeit des Trojanischen Krieges.

Die Grabhügel der Bronzezeit waren mit Steinkreisen, Gräben und Pfostensetzungen umgeben. Ihre Funktion ist nicht sicher geklärt. Vielleicht haben sie einen heiligen Grabbezirk abgegrenzt.

Im Modell ist deutlich zu erkennen, dass der Addenstorfer Grabhügel in mehreren Phasen aufgebaut wurde. Die ältesten Bestattungen erfolgten ebenerdig in Baumsärgen, die jüngsten sind Urnenbestattungen direkt unter der Hügeloberfläche.

aus: ZEITSPUREN - Weg zu archäologischen Denkmälern der Region Uelzen, Erlebnisregion Uelzen, Lüneburger Heide, Verlag Jens Büttler, Uelzen S. 40-43

SAGE - Die Rockenmühle

Sage - Die Rockemühle
Sage - Die Rockemühle
Das Kloster Medingen und nachher der Amtmann hatten die Mühle regelmäßig verpachtet, meistens immer wieder an den Erben des verstorbenen Pächters. Diese hatten auch die notwendigen Reparaturen durchzuführen. Das brachte allerlei Unzuträglichkeiten mit sich, so dass die Mühle abgebrochen werden sollte. Allein der Pächter widersetzte sich mit allen Mitteln. Im Jahre 1747 schickte der Amtmann zu mehreren Malen Handwerksleute, um das Zerstörungswerk zu vollführen. Der Müller, nach der Volksüberlieferung hieß er Basse, drohte mit Tätlichkeiten und machte sich in nicht mißverständlicher Weise mit einer alten Steinschloßfinte zu schaffen. Die Knechte des Amtmanns gingen deshalb klugerweise unverrichteter Sache wieder nach Hause. Aber der Plan, die Mühle unbrauchbar zu machen, gab der Amtmann nicht auf.

Eines Tages erfuhr er, dass der Rockenmüller mit seinen Knechten nach Lüneburg gefahren war. Diese Gelegenheit benutzte er. In aller Eile mussten seine Knechte den großen Damm vor dem Teiche aufreißen, das Mühlrad und die Mahlsteine zerschlagen, und als Basse zurückkehrte, war das Zerstörungswerk geschehen. Voller Wut eilte der Müller mit seiner Flinte nach Medingen, um an dem Amtsmann blutige Rache zu nehmen. Er verfolgte denselben im Amtshause von einem Zimmer in das andere. Schließlich gelang es dem Amtmann, sich einzuschließen. Enttäuscht und gebrochen kehrte Basse nach der Rockenmühle zurück, besah noch einmal die Stelle seines Schaffens mit Tränen in den Augen, ging dann langsamen Schrittes nach der Bargdorfer Heide und erhängte sich (...).

aus: Wo Zwerge und Riesen hausten, Mit Sagen und Geschichten die Region Uelzen erkunden, Tourismuskreis Uelzen e.V., (Hrsg.) Ausgew., übers. und komm. von Etta Bengen, 1999, Seite 127- 128.